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Auf dem (nachhaltigen) Holzweg – die energetische Holznutzung reduzieren & die Senkenleistung verbessern

Pressemitteilung

Darmstadt, 7. Mai 2025

Auf dem (nachhaltigen) Holzweg – die energetische Holznutzung reduzieren & die Senkenleistung verbessern

Mit der letzten Bundeswaldinventur – einer alle zehn Jahre stattfindenden Evaluation der Waldbestände in Deutschland – hat sich gezeigt, dass der Wald zu einer Kohlenstoffquelle geworden ist. Trägt der Wald dann noch zum Klimaschutz bei oder besteht hier Handlungsbedarf? Unser Waldexperte Dr. Klaus Hennenberg gibt uns eine Einschätzung zur Holznutzung, zum Zustand des Waldes und dessen zukünftiger Rolle.

Zum Podcast „Wie nutzen wir Holz nachhaltig?“ des Öko-Instituts

CO2 im Holz halten: die Senkenleistung im Wald und der Holzproduktspeicher

Holz kommt in zahlreichen Bereichen zum Einsatz: in der Möbelproduktion, bei der Papierherstellung und auch beim Heizen – also der energetischen Nutzung. Der Rohstoff wird gerne genutzt, da er nachwächst und als nachhaltig gilt. Und Holz speichert CO2. Die CO2-Speicherung im Wald und in Holzprodukten als Teil des Landnutzungssektors (LULUCF) ist ein wesentlicher Bestandteil auf dem Weg zur Treibhausgasneutralität im Jahr 2045, da sie fest für den Ausgleich der CO2-Emissionen der Sektoren Landwirtschaft und Industrie eingeplant ist. Doch Käferbefall und Trockenperioden haben zuletzt zu einem massiven Rückgang der Fichtenbestände geführt und die Speicherleistung des Waldes ins Gegenteil verkehrt. Die CO2-Speicherleistung in Laubmischwäldern konnte den Verlust nicht ausgleichen.

Förderung energetischer Holznutzung hinderlich für Klimaschutzziele

Die stoffliche Nutzung von Holz für Produkte wie Holzbalken oder Faserplatten schafft mehr Wertschöpfung und hat eine deutlich bessere Treibhausgasbilanz (THG-Bilanz) als Feuerholz, denn CO2 bleibt im Holz gespeichert. Wird Holz aus stabilen Laubmischwäldern nicht geerntet und im Wald mehr CO2 gespeichert, ist die THG-Bilanz leicht besser als die von beispielsweise Scheitholz. Die bestehenden Fördermechanismen im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) sowie im Gebäudeenergiegesetz (GEG) – wodurch Heizanlagen von Vorteil sind – führen unabsichtlich dazu, dass Ziele im LULUCF-Sektor schwerer erreicht werden. Nicht hinreichend berücksichtigt werden zudem die weiteren Ökosystemleistungen des Waldes, darunter Wasserrückhalt, Schutz von Artenvielfalt, Kühlungseffekte oder Naherholung.

Nationale Biomassestrategie erforderlich

„Es braucht eine Gesamtstrategie für die Holznutzung“, so Dr. Klaus Hennenberg, Senior Researcher im Bereich „Energie & Klimaschutz“ am Öko-Institut. „Eine nationale Biomassestrategie bringt die ökologischen und ökonomischen Anforderungen von Diversitätsschutz, Klimaschutz, Energiebereitstellung, stoffliche Nutzung sowie die Kaskadennutzung in Einklang und gibt den Akteuren zudem Planungssicherheit.“ Eine im Koalitionsvertrag der Ampel vereinbarte Nationale Biomassestrategie (NABIS) kam im Jahr 2024 allerdings nicht zustande.

Wissen statt Alltagsberatung

Der Podcast „Wenden bitte!“ des Öko-Instituts richtet sich an alle mit politischem und ökologischem Interesse aus Politik, Wissenschaft, Medien, NGOs und Öffentlichkeit. Den Podcast moderieren Mandy Schoßig, Leiterin Öffentlichkeit & Kommunikation am Öko-Institut, und Nadine Kreutzer, Journalistin und Moderatorin. Rund eine Stunde lang sprechen sie mit einem Experten beziehungsweise einer Expertin aus dem Öko-Institut über anstehende Nachhaltigkeitstransformationen – genug Zeit für die „Langstrecke der Umweltpodcasts“. Die Spezial-Folgen greifen tagesaktuelle politische und gesellschaftliche Themen auf.

Podcast „Wenden bitte!“, Episoden der 5. Staffel

Episode 3 „Wie nutzen wir Holz nachhaltig?“mit Dr. Klaus Hennenberg, erschienen am 7.05.2025

Episode 2 „Wie kommt die Verkehrswende aufs Land?“mit Nelly Unger, erschienen am 27.3.2025

Episode 1: „Wie geht’s weiter mit der Klimapolitik?“mit Anke Herold, erschienen am 13.1.2025

Alle Staffeln und Episoden des Podcasts auf www.oeko.de/podcast

Der Podcast ist erhältlich auf allen gängigen Podcast-Portalen – etwa bei Apple Podcasts sowie bei Spotify.

Ansprechpartner am Öko-Institut

Dr. Klaus Hennenberg

Senior Researcher im Institutsbereich

Energie & Klimaschutz

Öko-Institut e.V., Büro Darmstadt

Telefon: +49 6151 8191 177

E-Mail: [email protected]

Das Öko-Institut ist seit seiner Gründung vor mehr als 40 Jahren eine der europaweit führenden, unabhängigen Forschungs- und Beratungseinrichtungen für eine nachhaltige Zukunft. Es erarbeitet Grundlagen und Strategien, wie die Vision einer nachhaltigen Entwicklung global, national und lokal umgesetzt werden kann. Das Institut ist an den Standorten Freiburg, Darmstadt und Berlin vertreten.

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Öko-Institut
Mandy Schoßig
Öffentlichkeit & Kommunikation
Borkumstraße 2
D-13189 Berlin
Tel: +49 30 405085-334 
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